Beschreibung des Seminars:
Die anarchistische Vorstellung eines herrschaftslosen Zusammenlebens wird im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs immer noch als realitätsferne Utopie bewertet, die selbst im unwahrscheinlichen Fall einer Umsetzung doch nur im ‚Chaos‘ enden würde. Im Gegensatz dazu betrachten seine Vertreter die Ansicht, dass der Anarchismus die natürliche Ordnung ist, die mit Hilfe einer dezentralen, basisdemokratischen Selbstverwaltung in kommunaler Form von sich heraus erwachsen würde, ohne von ‚außen‘ aufgezwungen zu werden.
In diesem Zusammenhang ist ein Trend hin zu lokaler bzw. regionaler Selbstorganisation nicht zu leugnen, bei der die Solidarität untereinander – in Abgrenzung zu egoistischen, materiell begründeten Motiven – die oberste Prämisse bildet.
Wie der Anarchismus als politische Theorie und Lebensentwurf für solche Art sozialer Bewegungen fruchtbar gemacht werden könnte oder ob er letztendlich doch nur als ein weiteres Kapitel „naiver Träumerei“ in den Geschichtsbüchern vor sich hin staubt, soll in diesem Seminar die zentrale Frage sein. Dabei dienen unterschiedliche Textausschnitte, die überwiegend aus den Werken der anarchistischen ‚Klassiker‘ stammen, als Diskussionsgrundlage.
Der Unterricht findet vordergründig digital statt; in Abhängigkeit der Teilnehmerzahl wird aber auch ein einmonatiger Präsenzunterricht angestrebt.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Politische Theorie / BA - Seminar".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 02.10.2020, 12:00 bis 20.11.2020, 12:00.
Anmeldemodus
Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.
Bitte beachten sie, dass Sie vorläufig angemeldet sind. Eine endgültige Anmeldung erfolgt nach der ersten Sitzung.