Die Frage nach dem Menschen ist nicht nur eine Frage nach irgendeinem Gegenstand, wie er unter anderen Gegenständen in der Welt vorkommt. Sie ist zugleich die Frage nach dem, der da fragt und der selbst ein Mensch ist und der daher selbst das größte Interesse daran hat, sich auch selbst in dem, was da über den Menschen gesagt wird, ernst genommen und angemessen verstanden zu wissen. Die philosophische Frage nach dem Menschen begegnet in der Philosophiegeschichte vornehmlich als Frage nach der Sonderstellungstellung des Menschen gegenüber anderen Lebewesen, als Frage nach dem, was den einzelnen Menschen als Person auszeichnet und als Frage nach der inneren Konstitution des Menschen als eines leiblich und zugleich geistig verfassten Wesens. In allen drei Grundbestimmungen – Mensch, Person, Geist – stellt sich vor allem das Problem, wie sich der Mensch als Wesen der Freiheit in einer scheinbar durchwegs kausal determinierten Welt verstehen lässt. Die Vorlesung möchte auf der Grundlage klassischer Lehrstücke wesentliche Grundzüge eines philosophisch begründeten Selbstverständnisses des Menschen entwickeln und ausgewählte Problemstellungen im Licht aktueller Diskussionen vertiefen.