Digicampus
Proseminar: Technik und Gesellschaft seit dem 18. Jahrhundert - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.
Lehrveranstaltung wird in Präsenz abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Proseminar: Technik und Gesellschaft seit dem 18. Jahrhundert
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 13
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Europäische Kulturgeschichte
Veranstaltungstyp Proseminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 26.10.2021 12:15 - 13:45, Ort: (D 1087)
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird in Präsenz abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch

Räume und Zeiten

(D 1087)
Dienstag: 12:15 - 13:45, wöchentlich (12x)
(D 3086)
Dienstag: 12:15 - 13:45, wöchentlich (1x)
(Treffpunkt Augsburg Hbf)
Freitag, 04.02.2022 09:00 - 14:00

Kommentar/Beschreibung

Mit der Tram zur Uni fahren, noch kurz die E-Mails auf dem Smartphone lesen, dabei einen Podcast hören – unser Alltag ist eng mit den technischen Errungenschaften der Neuzeit verbunden. Technische Hilfsmittel sind längst maßgeblicher Bestandteil unserer Kommunikation, Mobilität, Arbeit und Freizeitgestaltung geworden. Doch welche Auswirkungen hat eine zunehmende Technisierung auf die Gesellschaften der Vergangenheit und Gegenwart? Die ältere Technikgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jh. sah die technischen Neuerungen der Moderne als teleologische Erfolgsgeschichte. Hiervon distanziert sich eine Kulturgeschichte der Technik deutlich. Sie fragt nicht nach den Leistungen „großer Erfinder“, sondern untersucht die Wechselwirkungen zwischen Technisierung, Kultur und Gesellschaft. Hier steht im Mittelpunkt, wie sich die Technisierung von Reisen, Kommunikation, Freizeit, Arbeit und Produktion auf die Menschen auswirkt; aber auch welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für technische Entwicklungen opportun waren.

Ausschlaggebend für die rasche Zunahme technischer Innovationen in der Moderne sind die Entwicklungen des 18. Jahrhunderts. Die Erfindung der Dampf- und Spinnmaschine steigerten die Produktivität, veränderten aber auch die gesellschaftliche Struktur im Großbritannien des 18. Jahrhunderts. Die Verbreitung der Eisenbahn verkürzte Transport- und Arbeitswege und wandelte damit die menschliche Wahrnehmung von Raum und Zeit und stellte einen radikalen Bruch mit vorherigen Reiseerfahrungen dar. Ihr flächendeckender Einsatz spielte eine wesentliche Rolle in kolonialen Expansions- und Beherrschungsmechanismen. Die Verwendung von Elektrizität und die damit verbundene Telekommunikation des 19. Jahrhunderts lässt Distanzen schrumpfen, verbindet und trägt maßgeblich zu Globalisierungsprozessen bei, findet aber auch in militärischen Kontexten Anwendung. Die Entwicklung der Atombombe prägt die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts, ihr Vernichtungspotential ist Kern des Wettrüstens im Kalten Krieg und bot mit einem globalen Zerstörungspotential Schreckensvorstellungen, die sich auch auf die Mentalität der Menschen auswirkte. Gerade im 21. Jahrhundert, welches aus zeitgenössischer westlicher Sicht häufig als „hyper-technisiert“ wahrgenommen wird, beeinflusst Technik das Leben vieler Menschen in hohem Maße. Raumfahrt und Robotik sprengen epistemische Rahmen des Globalen oder Menschlichen. Während die Technisierung und Industrialisierung maßgeblichen Anteil an der Globalen Erwärmung haben, scheinen neue Technologien im Bereich alternativer Energieträger und Mobilität, aber auch gleichzeitig maßgeblich für deren Eindämmung.

Das Seminar untersucht in einigen Schlaglichtern die gesellschaftlichen Implikationen von technischen Neuerungen seit dem 18. Jahrhundert. Es fragt nach Wahrnehmungs- und Deutungsmustern, sozialem Wandel, aber auch nach veränderten Denkhorizonten und Kosmographien. Technischer Wandel ist vielfach Inspiration für künstlerische und literarische Werke, nicht selten in Form von Utopien und Dystopien. Neue Techniken verändern aber auch Kunst und Literatur selbst. Durch sie entstehen neue Medien- und Kommunikationsformen die sich auf Sprache und Denken auswirken. Auch das Verhältnis und die Wahrnehmung von Zeit und Raum hängt an den technischen Möglichkeiten einer Zeit. Das Seminar vermittelt damit Einblicke in verschiedene Themenfelder der Kulturgeschichte. Der Kurs ist interdisziplinär angelegt und steht sowohl Studierenden der Europäischen Kulturgeschichte, als auch der Vergleichenden Literaturwissenschaft wie auch für den Wahlbereich offen.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: Technologie und Gesellschaft seit dem 18. Jahrhundert".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 26.10.2021 um 23:59 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
  • Die Anmeldung ist möglich von 01.09.2021, 00:00 bis 02.11.2021, 00:00.