Hauptseminar: In aller Freundschaft: Aristoteles über Grundformen, Entstehung und Scheitern sozialer Beziehungen (EN VIII-IX) - Details

Hauptseminar: In aller Freundschaft: Aristoteles über Grundformen, Entstehung und Scheitern sozialer Beziehungen (EN VIII-IX) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: In aller Freundschaft: Aristoteles über Grundformen, Entstehung und Scheitern sozialer Beziehungen (EN VIII-IX)
Veranstaltungsnummer 04 01 02 0002
Semester WS 2022/23
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 12
Heimat-Einrichtung Philosophie mit Schwerpunkt Ethik
beteiligte Einrichtungen Philosophie
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Lehre
Vorbesprechung Dienstag, 18.10.2022 18:00 - 20:00, Ort: 2118a Geb. D (16 Pl.) [PhilSoz]
Erster Termin Dienstag, 18.10.2022 18:00 - 20:00, Ort: 2118a Geb. D (16 Pl.) [PhilSoz]
Art/Form Blockseminar
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Aktueller Kommentar:
Aristoteles, Nikomachische Ethik, übersetzt, eingeleitet und kommentiert von Dorothea Frede (Aristoteles Werke in deutscher Übersetzung, Bd. 6), Berlin/Bosten (DeGruyter) 2020. – Zu den Freundschaftsbüchern: Zweiter Halbband, 800-921.

Kommentar/Beschreibung

„Freund sein“ (philein) beschreibt nach aristotelischem Verständnis eine freundschaftliche Zuneigung (philêsis), die von einer angenehmen Empfindung begleitet wird und sich auf einen jeweils bestimmten Gegenstand der Zuwendung (philêtón) richtet, so wie der Weinfreund dem Wein, der Philanthrop den Menschen und der Philosoph der Weisheit freundschaftlich zugeneigt ist. Von einer Freundschaft (philía) im engeren Sinne spricht man dagegen nur dann, wenn sich die Zuneigung auf einen Menschen richtet, der die Beziehung erwidert, so dass man sich wechselseitig als Freunde (phíloi) betrachtet. Das Spektrum reicht von der Gastfreundschaft über freundschaftliche Beziehungen zwischen Verwandten, Nachbarn und Kollegen bis hin zu typischen Jugend- und tiefen Lebensfreundschaften. Aristoteles versteht sie als Formen menschlichen Handelns, in denen Menschen am Leben anderer Menschen teilnehmen, sich in ihrem Handeln aufeinander beziehen und entsprechende Formen von Gemeinschaften ausbilden. In den beiden sog. Freundschaftsbüchern, die eine eigene geschlossene Abhandlung innerhalb der Nikomachischen Ethik bilden, befasst sich der Autor mit wesentlichen Merkmalen, Bedingungen und Bewertungen gelebter Freundschaften im persönlichen, gesellschaftlichen und politischen Zusammenleben und diskutiert im Schlussteil die Bedeutung von Freunden für ein glückliches Leben.
Das Hauptseminar wendet sich an Studierende, die an einem gründlichen Studium dieses Textes interessiert sind. Eine Teilnahme setzt eine erste allgemeine Textkenntnis sowie die Bereitschaft voraus, die Aussprache über einen der Textabschnitte zu moderieren. Die Moderation besteht darin, dass man kritisch in den Aufbau und Inhalt des Abschnitts einführt, so dass die Problematik sodann im gemeinsamen Gespräch vertieft werden kann. Eine zweisprachige Textfassung wird bis zur Vorbesprechung am Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt.

Aktueller Kommentar:
Aristoteles, Nikomachische Ethik, übersetzt, eingeleitet und kommentiert von Dorothea Frede (Aristoteles Werke in deutscher Übersetzung, Bd. 6), Berlin/Bosten (DeGruyter) 2020. – Zu den Freundschaftsbüchern: Zweiter Halbband, 800-921.
Aktuelle Übersetzungen:
Aristoteles, Nikomachische Ethik, griechisch/deutsch, übersetzt und herausgegeben von Gernot Krapinger, Stuttgart (2017) 2020 = Reclam 19670 [zweisprachige Textausgabe in moderner, textnaher und fachterminologisch zuverlässiger Sprache]
Aristoteles, Nikomachische Ethik, übersetzt und herausgegeben von Ursula Wolf, Reinbek bei Hamburg (Rowohlt) 2006 (weitere Auflagen) [nur deutscher Text in tlw. eigenwilliger Widergabe der klassischen Fachterminologie]