Menschliches Handeln beruht nach klassischer Auffassung auf den Leistungen des menschlichen Willens. Daher befasst sich die Grundlegung der allgemeinen Ethik des Thomas ausführlich mit der willentlichen Verfassung menschlichen Handeln: Was ist Freiwilligkeit? Welche Rolle spielt das Wissen um einzelne Handlungsumstände bei der Bewertung Handlungen? Gibt es Grundformen des Wollens, und wodurch wird es bewegt?
Gibt es natürlich oder auch notwendige Bedingungen des Wollens? Was heißt beabsichtigen, genießen, wählen, überlegen, einwilligen, gebrauchen? Und was heißt es zu sagen, dass nicht nur ein Akt des Willens, sondern auch andere innere und äußere Akte des Menschen als willentlich bezeichnet werden? Die erste umfassende Theorie des menschlichen Handelns, die alle diese Fragen systematisch durchdiskutiert, alle früheren Ansätze zusammenführt und auf wichtige Einsichten der neuzeitlichen Ethik vorausweist, findet sich bei Thomas von Aquin (+1274).
In den einzelnen Seminarsitzungen wird der Text Satz für Satz gemeinsam gelesen und diskutiert. Lateinische Sprachkenntnisse sind sehr hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich. Ein zweisprachiges Textskriptum wird vor Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt, so dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die jeweils anstehenden Artikel vorbereitend durcharbeiten können. Jeweils ein Teilnehmer bzw. eine Teilnehmerin führt in die jeweils anstehenden Texte ein und moderiert die Aussprache.