Die Stoa erweist sich als eine der einflussreichsten philosophischen Schulen der europäischen Philosophie. Von ihren Anfängen im 4. Jahrhundert v.Chr. reicht ihr Einfluss bis in den Späthellenismus und ihrer Aneignung durch das Christentum in spätrömischer Zeit. Trotz durchaus differenter Lehrmeinungen der unterschiedlichen Autoren und Epochen hat sich die Ethik gegenüber der Physik und Logik in dem stoischen Lehrgebäude als dominant erwiesen und betont einen wichtigen Aspekt abendländischer Philosophie: d.i. die Frage nach einer gelingenden Lebenspraxis – hier i.S. eine guten Zustands der „psyche“ mittels der „apatheia“. Die Psychotherapie ist demnach keine Erfindung des 20. Jahrhunderts (z.B. S. Freud), sondern stellt in Form der Ethik der Stoa i.S. einer „therapia psyche“ eine zentrale philosophische Fragestellung dar, deren spezifischen philosophischen Positionen insbesondere anhand der späten Stoa (u.a. Eptiket, Seneca, Marc Aurel) im Seminar erarbeitet werden sollen.
Erwartet wird eine aktive Teilnahme durch die Bereitschaft zur Übernahme eines Referatsthemas
Methoden: Lektüre, Vortrag, Präsentation und Diskussion