Digicampus
Seminar: Wissenssoziologische Diskurs- und Subjektivierungsanalyse - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.
Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Wissenssoziologische Diskurs- und Subjektivierungsanalyse
Untertitel Methodologie und Forschungspraxis
Semester WS 2019/20
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 15
erwartete Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Soziologie (Lehrstuhl)
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Montag, 14.10.2019 17:30 - 19:00, Ort: 2101 Geb. D (30 Pl.) [PhilSoz]
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird online/digital abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
ECTS-Punkte 9 (MA Sozialwissenschaften: KiPu

Kommentar/Beschreibung

Die Wissenssoziologische Diskursanalyse (WDA) ermöglicht die Analyse der diskursiven Konstruktion von Wirklichkeit. Damit können die unterschiedlichsten Phänomene in den Blick genommen werden, zum Beispiel Diskurse, in denen es um „Flüchtlingsströme“ und „Flüchtlingswellen“ geht, rechtspopulistische Diskurse und der damit verbundene „Wutbürger“, aber auch Schönheitsdiskurse in Lifestyle-Magazinen, Männlichkeitskonstruktionen im „Gangster-Rap“, oder die Deutungskonflikte zur Energiewende, zum Klimawandel, dem Fachkräftemangel. Diskursanalyse ist dabei mehr als reine Text- und Inhaltsanalyse. Neben der empirischen Untersuchung von Printmedien, Ratgeberliteratur, Flyern, Parlamentsdebatten und Onlineforen geht es auch um audiovisuelles Material in TV- und Onlineformaten sowie um die Analyse von Bildern oder Wahlplakaten etc. Daneben sind Interviewmethoden und auch ethnographische Zugänge Teil der wissenssoziologischen Diskursforschung und der daran anschließenden Interpretativen Subjektivierungsforschung (ISA). Während sich die WDA für die Genese, Zirkulation, Legitimation und Transformation von gesellschaftlichen Wirklichkeitsordnungen und symbolischen Sinnsystemen interessiert, fragt die ISA danach, wie tatsächlich lebende, handelnde und verkörperter Menschen reagieren, wenn sie von diskursiven Wahrheitsordnungen dazu aufgefordert oder angeleitet werden, ihr Selbst oder ihre Identität auf eine bestimmte Weise zu formieren, also bspw. als „unternehmerisches Selbst“ oder als „umweltbewusste/r Bürger/in“.
Diskurse gelten der WDA dabei als Aussagepraktiken, die symbolische und materiale Ordnungen gesellschaftlicher Wirklichkeit konstituieren und die, aus der Perspektive der ISA, die Selbst-Positionierungsweisen der Adressierten mehr oder weniger zu beeinflussen vermögen. Die Perspektive des Forschungsprogramms der WDA und der ISA richtet sich in erster Linie auf die „Wahrheitsspiele“ (Michel Foucault) und auf „Deutungskonflikte“ (Interpretatives Paradigma der Soziologie) unterschiedlicher sozialer und kollektiver Akteure, die um die legitimen Wirklichkeitsbestimmungen streiten. Aus dieser diskursiven Konstitution von Wahrheit, Wissen und Wirklichkeit ergeben sich wiederum machtvolle Effekte auf Akteure, Praktiken, Materialitäten und Institutionen, die die WDA und ISA empirisch in den Blick nehmen. Neben den theoretischen und methodologischen Grundlagen wird im Zentrum der Veranstaltung die empirische Anwendung stehen.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist gesperrt.