Sicher wissen wir oder haben zumindest ein Bewusstsein davon, was oder wer wir jeweils selbst sind. Es mag vielleicht zweifelhaft sein, ob uns unsere kognitiven Kapazitäten jemals verlässliche Informationen über die Außenwelt liefern. Aber eine Skepsis an der kognitiven Zugänglichkeit unserer eigenen Subjektivität scheint geradezu widersinnig! Schließlich ist der Gegenstand dieser Betrachtung das, was wir selbst sind. Und wie sollten wir das verfehlen können? Doch wie genau ist dieser kognitive Zugang dann zu verstehen? Wird uns unser Selbst durch Introspektion gegenwärtig? Oder ist hier schon die Rede von einem (wie auch immer gearteten) “Zugang” zu unserem Selbst irreführend oder gar problematisch? Mehr noch: Was ist überhaupt mit dem Selbst gemeint? Ist es nicht ratsamer und zielführender, zunächst den Gebrauch von Indexikalausdrücken, vor allem die Verwendung des Personalpronomens ‘ich’ zu analysieren, um dadurch das Wesen des reflexiven Selbstbezugs zu begreifen? Aber wie weit kommen wir dann mit einer solchen Sprachanalyse?
Im Seminar sollen die hier skizzierten (und einige andere) Fragen verhandelt werden. Unser Ziel wird sein, mit zentralen Fragestellungen und Problemen vertraut zu werden, die im Denken über Selbstbewusstsein und Selbstbezug auftreten. Und die Diskussionsgrundlage bilden dabei einige klassische Texte der Selbstbewusstseins-Problematik, aber auch mehrere moderne Texte, in denen die Themen Selbstbewusstsein und Selbstbezug mit den Methoden der sprachanalytischen Philosophie bearbeitet werden.
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